Geschichte der Intimrasur

Der Wunsch nach glatter, schöner Haut reicht bereits Jahrtausende zurück. Seit die Menschen begannen sich ihren Körper zu verschönern, wird über die Entfernung von Haaren mit unterschiedlichsten Methoden nachgedacht. Bereits die frühen Hochkulturen in Mesopotamien und Ägypten begannen sich die Körperhaare zu entfernen. Vor 4000 bis 3000 v.Ch. wurden Haarentfernungsmittel aus Harzen, Pflanzenextrakten, Eselsfett, Fledermausblut und Pech benutzt oder man verwendete geschliffene Steine und Muscheln.

In Ägypten wurde sehr viel Wert auf gutes Aussehen gelegt. Neben Schmuck und eleganter Kleidung gehörte ein haarloser Körper zum Schönheitsideal. Besonders Frauen entfernten sich die Augenbrauen, die Körperbehaarung einschließlich der Schamhaare. Man rasierte sich auch die Glatze und trug stattdessen aufwendige Perücken.
Die Entfernung der Scham- und Körperhaare hatte neben ästhetischen Gründen aber auch hygienische Vorteile. Parasiten konnten sich nicht festsetzen, so dass die Verbreitung von Krankheiten eingedämmt wurde.
In der Amarna-Zeit wurden die Frauenkleider durchsichtig und zeigten Brüste und die rasierte Scham. Hier wurde die weibliche Sexualität besonders hervorgehoben. Auf alten Grabmalereien findet man die Darstellungen von Frauen, die nur mit Schmuck bekleidet sind und deren Scham kein Härchen ziert.
Zur Haarentfernung wurden damals Bronzemesser, Zucker- oder Bienenwachs benutzt.

Auch im alten Griechenland galten in bestimmten Epochen die Körper- und Schambehaarung, ja selbst Bärte, als unästhetisch. Auf einigen griechischen Vasenmalereien sind nackte Menschen dargestellt, die bis auf das Haupthaar völlig unbehaart sind. Aus Aufzeichnungen aus der Zeit um 590 v. Chr. geht hervor, dass zum Beispiel die Freudenmädchen damals geschminkt und an der Scham epiliert waren. Zur Haarentfernung wurde, neben den bereits bekannten Methoden, u.a. Orpiment, ein arsenhaltiges Produkt, verwendet.

Auch bei den Römern wurde Wert auf Äußeres gelegt. Die berühmten im großen Stil angelegten Badeanlagen, waren Zentren der Körperpflege. Haarentfernung gehörte natürlich auch dazu. Die Badekultur verbreitete sich bis in den Orient. Die Männer rasierten sich oder zupften sich die Barthaare aus. Römische Frauen zupften ihre Augenbrauen mit Pinzetten aus, entfernten sich Bein-, Achsel- und teilweise auch die Schambehaarung. Neben bereits bekannten Enthaarungsmethoden, wurden die Haare auch mit groben Handschuhen oder sandpapierähnlichen Scheiben abgerieben.
Durch die Eroberungen des antiken Roms gelangte die römische Bade- und Körperkultur in weite Teile Europas, Nordafrikas und den Orient.

Nach dem Ende der Römerzeit bis zum frühen Mittelalter ging in Europa das allgemeine Badewesen verloren. Es wurde teilweise sogar bekämpft, weil damit eine Entblößung des Körpers verbunden war. Die Kirche lehnte die Beschäftigung mit dem eigenen Körper strikt ab. Alles körperliche wurde tabuisiert. Wie es in dieser Zeit um die Intimrasur stand, lässt sich nur erahnen.

Der sich seit im Mittelalter ausbreitende Islam schrieb seinen Anhängern Sauberkeit und Körperpflege vor. Die der Depilation der Schamhaare und Achselhaare gehört deshalb für Moslems zu den strengen Regeln des islamischen Glaubens. Im trockenen Wüstenklima, wo Wasser zu kostbar zum Waschen ist, ist eine stark reduzierte Schambehaarung tatsächlich ein Vorteil. Auch wenn es ursprünglich hygienische Gründe gewesen waren, entwickelte sich daraus auch ein Schönheitsideal.
Die Araber übernahmen auch teilweise die römische Badekultur und errichteten kleinere Bäder, die sogenannten Hammams. Neben dem Baden und Schwitzen wurde in den Hammams auch viel für die Schönheitspflege getan. Die Männer nutzen die entspannte Atmosphäre um sich zu rasieren, und die Frauen epilierten sich oder färbten sich die Haare.
In den Harems der Herrscher gab es extra ausgebildete Eunuchen, die den Frauen den Körper, und vor allem den Schambereich rasierten. Haremsdamen in durchsichtigen Seidengewändern, welche die rasierte Scham kaum verhüllen, waren der Inbegriff der Erotik.
Traditionell wurden im arabischem Raum den Frauen einen Tag vor der Hochzeit alle Haare bis auf die Kopfhaare und Augenbrauen im Rahmen einer Zermonie entfernt. Der haarlose Körper galt als Symbol der Unbeflektheit und Ergebenheit.
Zur Haarentfernung benutzte man im Orient Halwa, eine warme Paste aus Zucker und Zitronensaft oder man riss sich die Haare mittels Fäden durch schnelle Bewegungen heraus.
Mit der Ausbreitung des Islam wurde die Intimrasur und das Badewesen in weiten Teilen Nordafrikas, des Mittleren Ostens und sogar in Südeuropa verbreitet. Für Millionen von Moslems ist die Intimrasur heute eine Selbstverständlichkeit, allein schon aus Tradition

Mit der Ausbildung eines mittelalterlichen Stadtwesens, dem Aufsteig des Bürgertums und der Rückkehr der Kreuzritter im 12./13. Jahrhundert kam auch die Badekultur zurück nach Europa. Im Orient hatten man wohlriechende Badeprozeduren und wunderschön verzierte Bäder kennen gelernt. Öffentliche Badestuben schossen plötzlich wie Pilze aus dem Boden. Das ganze Mittelalter hindurch war es üblich, sich im Bad die Haare schneiden zu lassen, zu schröpfen, zur Ader zu lassen und zu epilieren. Zum Baden wurde in erotischer Atmosphäre Essen gereicht und musiziert. Das gemeinsame Baden von Männern und Frauen war gang und gäbe, sehr zum Ärger der Kirche. Außer einer eventuellen Kopfbedeckung hatte man grundsätzlich nichts an.
Die gepflegte Dame entfernte ihr Schamhaar, um sich wirklich hüllenlos den männlichen Blicken darbieten zu können. Die einfachen Bürgermädchen und -frauen folgten ihrem Beispiel und schließlich traute sich keiner mehr mit einem "Pelz" ins Bad.
Die angewandten Mittel zur Haarentfernung waren jedoch oftmals von zweifelhafter Herkunft. Mitunter griffen sie die Haut an oder hinterließen häßliche Narben. Man verwendete u.a. auch eingedickter Sirup mit Terpentinzusatz.
Was die Kirche nicht schaffte, bewirkten im 14./15. Jahrhundert schließlich Seuchen und Kriege. Die Ausbreitung der Pest und der 30-jährige Krieg führten zu massenhaften Schließungen der Bäder, da diese als Orte der Ansteckung galten.

Ab dem 15./16. Jahrhundert erlangte die Entfernung der Schambehaarung aber auch noch eine andere Bedeutung. Mit der zunehmenden Hexenverfolgung wurden verschiedene Methoden entwickelt, welche die Verdächtigen überführen sollten. Für die sogenannte Nadelprobe suchte man ein Zeichen am Körper, das der Teufel hinterlassen haben sollte, z.B. einen Leberfleck oder eine Narbe. Die Deliquentinnen wurden am ganzen Körper epiliert oder ausrasiert. Da vor allem auf den Brüsten und in der Schamgegend das Teufelsmal zu erwarten war, wurden die Frauen am ganzen Körper eingehend untersucht. Anschließend wurden die Opfer hüllenlos vor Gericht geführt. Die Folterung des mehr oder weniger begehrenswerten schönen Fraueneleibes bot den anwesenden Männern ein großartiges sadistisches Schauspiel, das sich der sexuell perversierte Mann um so weniger entgehen ließ, da das Opfer wehrlos und jeder Willkür ausgeliefert war. Da nahezu kein Körper ohne den kleinsten Makel ist, ging die Nadelprobe praktisch immer zu Ungunsten der Verurteilten aus.
Aber auch bei anderen Hexenproben wurde den Frauen alle Körperhaare entfernt, da man glaubte, ihnen dadurch die Zauberkraft nehmen zu können.

In Frankreich wurde Anfang des 18. Jahrhunderts die Rasur der Schamhaare abermals sehr populär. Am Hof des Sonnenkönigs Ludwig XV. entwickelte sich die Entfernung der Schambehaarung bei Frauen zum Schönheitsideal, weil dies ein jugendliches oder gar kindliches Aussehen vortäuschte. Bald suchten die Gattinnen der Höflinge diesem Ideal zu entsprechen und die Intimrasur fand immer mehr Verbreitung. Auch reifere Frauen epilierten sich die Scham, um ihren Liebhabern die Illusion schenken zu können, sie seien noch "unreife Früchte". In zahlreichen Gemälden des Modemalers Francois Boucher wird die damalige Vorstellung eines perfekten weiblichen Körpers dargestellt. Noch heute ist in zumidest die teilweise Intimrasur sowie die Rasur der Beine und Achsels





Doch erst mit der Erfindung des Stroms konnte diesem Wunsch entsprochen und effektive Methoden entdeckt werden. Waren die Anfänge dabei noch durch Ungenauigkeit und häufig auch Schmerzhaftigkeit gezeichnet, haben sich bis zum heutigen Tag verschiedene hochprofessionelle Techniken entwickelt, die eine permanente Epilation sicher und praktisch schmerzfrei ermöglichen. Im Wesentlichen können die Photoepilation und die Nadelepilation unterschieden werden.

Am weitesten reichen die Erfahrungen in der Nadelepilation zurück. Bereits 1875 entfernte der Augenarzt Charles E.Michels Augenwimpern mit Hilfe von galvanischem Strom. Damit war die Elektrolyse geboren. (Der Grundstock für die Thermolyse, eine sehr schnelle Methode der Nadelepilation mit hochfrequentem Strom, wurde 1923 durch Dr. Jules Bordier gelegt.) Seitdem wurde die Technik zwar erheblich verbessert, das Prinzip wurde jedoch nicht verändert. Durch Strom entsteht eine Lauge im Haarkanal, welche das Haar chemisch zerstört. Nach wie vor sind bei der Nadelepilation Geschick und Erfahrung des Elektrologisten entscheidend.
Die ersten serienreifen Geräte wurden Ende der achtziger Jahre eingesetzt. Falsche und ungenaue Energiezuführung führten jedoch häufig noch zu Schmerzen und Verbrennungen der Haut. (Es waren der Rubinlaser und das Photodermverfahren. Der erste Laser, der speziell für die Enthaarung entwickelt wurde, war der Alexandritlaser.) In der Weiterentwicklung der Geräte wurden diese Nebenwirkungen durch Variation der angewendeten Energien und Wellenlänge sowie durch Kühlung der Haut minimiert. Die neueren Geräte, so z.B. der Diodenlaser, ermöglichen eine schonende dauerhafte Haarentfernung mit minimalen Nebenwirkungsrisiken selbst bei dunklen Hauttypen. Grundsätzlich ist die Laserhaarentfernung aber auch heute noch am effektivsten bei einem starken Kontrast zwischen Haut- und Haarfarbe.
Die neueste Entwicklung auf dem Markt sind intense pulsed light Geräte, die häufig auch einfach Blitzlampen oder Pulslicht genannt werden. Diese Geräte sind eine Weiterentwicklung des Photodermverfahrens. Die Parameter der Geräte sind so gut abgestimmt, dass die Nebenwirkungen äußerst gering sind. Anders als bei Lasern arbeiten diese Geräte mit unterschiedlichen Wellenlängen und Energien. Die Wellenlängen des Photosilk, mit dem ich arbeite, liegen zwischen 550 und 950 Nm, wodurch eine sehr gute Melaninabsorption gewährleistet ist. Das heißt auch hellere, blonde Haare, auf die der Diodenlaser zum Beispiel nicht mehr anspricht, werden vom Photosilk erreicht.

Chemische Enthaarungsmittel entstanden 1940 in der Firma Carter-Wallace, New York als Begleiterscheinung der damals herrschenden Kriege. Strümpfe waren rar und die Beine dadurch nackt. Die Frauen wollte schon damals keine Haare an den Beinen haben. Cremes, Schaum und Lotions sind immer noch die am häufigsten zur Haarentfernung verwendeten Produkte. Sie lösen die Proteinstruktur der Haare auf und sorgen so für glatte Haut bis zu einer Woche.




Europa bis ins 18. Jahrhundert hinein als ungesund. Erst im Zeitalter der Aufklärung ab 1900 begannen die Menschen, das Baden zaghaft wieder zu entdecken. Die neuen Hygienevorstellungen taten ein Übriges, um die Renaissance der Körperpflege einzuleiten

Wikipedia: Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts schließlich war die Entfernung der Schamhaare bei Frauen teilweise auch in Deutschland in Mode. Nicht selten waren im Berlin des Ersten Weltkrieges rasierte Frauen anzutreffen, rasierte Männer allerdings vornehmlich nur an der West- und Ostfront. In Anlehnung an den deutschen Frontsoldaten nannte man dererlei Damen (soweit man wusste, dass sie rasiert sind) "feldgraue Weibersleut". Nach dem Kriege wuchs das Selbstbewusstsein der Gesellschaft in Deutschland, vor allem das der Frauen. So fanden sich immer wieder selbstbewusste Theaterschauspielerinnen, die zu ihrer Rasur standen und es öffentlich machten. So z.B. Beate Schlabwinski, die da sagte: "Unter dem Kaiser durfte man es ja nicht sagen, doch heute als gute Republikanerin stehe ich dazu: Ich rasiere mich an meinen besten Stellen, denn Frauen sollten keinen Bart tragen."

Amerika In Nordamerika zupften Eingeborene ihren Bart Haar um Haar aus, indem sie die zwei Hälften von Muscheln verwendeten. Um 1700 verwendeten amerikanische Frauen Umschläge mit ätzenden Stoffen, um die Haare wegzubrennen. Bereits 1844 wurde in den Vereinigten Staaten pulverisiertes Haarentfernungsmittel vermarktet. In Brasilien war Haarentfernung mit Wachs schon immer ein Ritual. Hierfür wurden Sekrete des Coco de Mono Baums (Affenkokosnuss) verwendet. Heute werden Töchter von ihren Mütter mit 15 Jahren in spezielle Einrichtungen gebracht, die Haarentfernungen mit Kaltwachs durchführen. Es gibt sogar Frauen, die Hausbesuche für Haarentfernungen machen. Cremes, Lotions und Schaum Chemische Enthaarungsmittel entstanden 1940 in der Firma Carter-Wallace, New York als Begleiterscheinung der damals herrschenden Kriege. Strümpfe waren rar und die Beine dadurch nackt. Die Frauen wollte schon damals keine Haare an den Beinen haben. Cremes, Schaum und Lotions sind immer noch die am häufigsten zur Haarentfernung verwendeten Produkte. Sie lösen die Proteinstruktur der Haare auf und sorgen so für glatte Haut bis zu einer Woche.

Die erste Revolution im Rasiererbereich löste King Gillette aus. Er erfand bereits 1895 einen Rasierer mit Wegwerfklingen. 1915 führte Gillette einen Rasierer speziell für Frauen ein. 1931 erfand Jacob Schick den elektrischen Rasierer. Wenig später stellte Remington einen Doppelkopf-Rasierer und einen Elektrorasierer für Frauen vor

Elektrolyse Ende des 19. Jahrhundert versuchten Physiker die Haarwurzel zu zerstören indem sie eine spitze Nadel mit Schwefelsäure in den Haarkanal einführten. Im 20. Jahrhundert wurde dieses Verfahren weiterentwickelt und unter dem Begriff Elektrolyse bekannt. Dabei wird auch heute noch eine feine Nadel in den Haarkanal eingeführt und versucht, die Wurzel mit einem elektrischen Impuls zu zerstören. Es kann jedoch eine neue Wurzel an der selben Stelle entstehen. Das Haar wächst dann erneut nach. Die Elektrolyse ist zeitaufwendig und teuer.

Bereits im Orient nutzten die Frauen Halawa (eine Mischung aus Zucker und Zitronensaft). Die Haare blieben an dieser klebrigen Masse hängen. Eine andere Enthaarungsmethode war Heißwachs, das vor allem aus Talg und Harz bestand und stark erhitzt werden musste. Es wurde auf die Haut aufgetragen und mit den eingeschlossenen Haaren abgezogen. Heute lassen sich die moderneren Formen Kaltwachs und Warmwachs unterscheiden. Kaltwachsstreifen entstanden um 1970. Ein Chemiker erfand eine klebrige Substanz, die er auf Papier aufbrachte und dazu nutzte, Haare zu entfernen. Wachs entfernt die Haare aus der Wurzel. Deshalb dauert es bis zu 4 Wochen bis das Haar wieder nachwächst.

Laser Bei Laserbehandlungen trifft ein Laserstrahl die Haarwurzeln und soll sie zerstören. Es ist die neueste Methode der Haarentfernung. Es sind jedoch 2 bis 4 Sitzungen erforderlich, um alle Haare zu entfernen. Man schätzt allerdings, dass nur 30 bis 40 % der Haares endgültig zerstört werden. Der Rest wächst wieder nach. Außerdem sind Laserbehandlungen sehr teuer.


Intimrasur bei Frauen in der Gegenwart
Die Popularität der Intimrasur schwankt stark zwischen den Kulturen. Im Orient (arabischer Kulturkreis, Türkei; die christlichen Länder des Kaukasus ausgenommen) ist sie bei Frauen schon seit langem weit verbreitet. Dort sind weniger als 10 % der Frauen nicht intimrasiert und über 80 % komplett intimrasiert, wobei besondere Sorgfalt auf die Damm-Region gelegt wird. Auch auf einigen Südsee-Inseln, wie etwa Osttimor, sowie bei zahlreichen südamerikanischen Indianerstämmen, zum Beispiel den Huaorani, ist die Entfernung der Schamhaare bei Frauen normal. Die Frauen der Huaorani reiben sich dazu die Stellen, an denen sie keine Haare wünschen, mit Asche ein und können sich die Haare anschließend schmerzfrei ausreißen. In Nordamerika war die Intimrasur lange unüblich, lediglich die Teil-Intimrasur der Frau in der Bikinizone war seit der Erfindung des Bikinis beliebt. Als Bikinizone wird umgangssprachlich jener Bereich in der engeren Nähe des Intimbereichs von Frauen bezeichnet, der von Haaren befreit wird, um beim Tragen eines Bikinis oder anderer knapper Bekleidung an diesen Stellen glatte Haut aufscheinen zu lassen. Der Anteil der überhaupt nicht intimrasierten Frauen liegt in Kanada und in den USA bei ca. 10 %, der Anteil der bikinirasierten Frauen bei ca. 60 % und der Anteil der voll- (oder frisur-)intimrasierten Frauen bei ca. 30 %. An der Ostküste Südamerikas ist die teilweise Entfernung der Schamhaare bei Frauen die Regel und dies bereits seit mehreren Generationen. Da die Enthaarung mit Wachs erfolgt, spricht man von Brazilian Waxing. Beim Brazilian Waxing entfernt eine professionelle Kosmetikerin die Haare auf den Schamlippen sowie an den Seiten des Venushügels, so dass nur noch ein je nach Wunsch mehr oder weniger schmaler Streifen Haare oberhalb der Schamlippen stehen bleibt. In Europa ist die Intimrasur wie in Nordamerika erst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in Form der Bikinirasur verbreitet. Erst seit dem Ende des 20. Jahrhunderts kommt die volle Intimrasur, wie in Saunen und an FKK-Stränden sichtbar, zunehmend in Mode.

Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es in den Niederlanden den "Nederlandse Smoothy Club", einen FKK-Klub, dessen Mitglieder sich dem Ideal des unbehaarten Körpers verschrieben haben. Diese Art der Nacktheit (sozusagen ohne jegliche 'Hüllen') wird von ihren Mitgliedern als besonders angenehm und befreiend empfunden. Der Smoothy-Club, inzwischen eine Untergruppe des internationalen Vereins "World of the Nudest Nudist" (WNN), veranstaltet jedes Jahr zu Pfingsten die so genannten "Smoothy days". Das sind Großereignisse, zu denen sich ganzkörperrasierte FKK-Anhänger aus allen Ländern in den Niederlanden treffen.

1915 führte Gilette einen Rasierer für Frauen ein. In einigen Länder (z.B. Japan) gilt es als obszön, Schaamhaar in Fersehen oder Zeitschriften darzustelle. In den USA ist der "Bikinicut", neben der Depilation der Beine und der Achselhöhlen, schon lange zum Standart. Aber auch in Europa und Deutschland setzt sich der Trend zur Intimrasur, ob Teilrasur oder die haarlose Scham, immer stärker durch.



Als der Fotograf Peter Lorenz in den 1970er Jahren mit Aktfotografie begann, war es äußerst schwierig, Modelle zu finden, die ihre Scham rasieren wollten oder gar bereits rasiert hatten. Haare lagen im Trend – Haare überall und möglichst lange Haare. Damals wirkte es außergewöhnlich und provokant, sich als Frau mit rasierter Scham öffentlich zu zeigen: Meist empörte man sich über die angeblich zur Schau gestellte weibliche Geilheit oder die Frau wurde gleich als Prostituierte eingestuft. Schamlippen sichtbar und unbehaart zu präsentieren, war ein Tabubruch. Schlägt man die Aufklärungsseiten des größten deutschen Jugendmagazins BRAVO auf, wird man feststellen, dass die Intimrasur in der Jugendkultur längst angekommen und zur ästhetischen Realität geworden ist. Schamhaare sind verpönt, lästig und unästhetisch, bei Mädchen und Jungen. Das haarlose Körpergefühl ist angesagt. Anne (18) bekennt in dem Buch „Heute Nackt“: „Auf sämtlichen Werbefotos sieht man doch kein einziges Härchen. Ich denke, das kommt durch die Medien. Außerdem sind viele Bikinis so eng geschnitten, da passt einfach kein Fellchen drunter. Beim Sex fühlt es sich auch besser an – und man bekommt keine Haare in den Mund.“ Ulrike (20) sieht die Sache so: „Rasieren ist ein Stück Anpassung an das, was alle machen. Wenn man sich sonst schon nicht anpasst …“ Die erotischen Bildbände















Intimrasur gibt es schon lange und ist auch weit verbreitet: In Liebe Sünde wurde berichtet, daß es Stämme in Afrika gibt, die sich komplett rasieren, damit sie sich deutlich von den Tieren unterscheiden. Außerdem wurden Bilder aus den letzten Jahrhunderten gezeigt, in denen die Rasur oder rasierte Frauen dargestellt sind.

Im Laufe der Evolution verlor der Mensch mehr und mehr vom Haarkleid, das noch seine Vorfahren schmückte, die vor Jahrmillionen die afrikanische Savanne durchstreifte. Übrig blieben lediglich das Haupthaar und eine geringe Körperbehaarung, die unter den Achselhöhlen und im Genitalbereich wesentlich stärker ausgeprägt ist. Gerade die Schambehaarung weckte immer wieder das Interesse der Menschen, umgibt sie doch die Geschlechtsteile bei Mann und Frau und markiert in der Pubertät durch ihr Wachstum den Eintritt ins Erwachsenenalter. So wundert es eigentlich nicht, dass schon in den frühen Kulturen die ganz- oder teilweise Entfernung der Schamhaare ein Teil der Körperkultur war. Auch Asiaten und Indianer, von der Natur sowieso nur mit einer geringen Genitalbehaarung bedacht, entfernten noch die letzten spärlichen Reste, weil das ihrem Schönheitsempfinden entsprach. ----------------------------- Fortsetzung ... Dieser kleine kulturgeschichtliche Rückblick zeigt uns, dass die beiden Hauptgründe, warum sich Frauen ihre Schamhaare abrasierten die Hygiene und die Ästhetik waren. Heute allerdings spielt die Sauberkeit, in Ländern mit ausreichender sanitärer Grundversorgung kaum noch eine Rolle. Anders als unsere Vorfahren haben wir heute Zugang zu gut ausgestatteten Badezimmern, und ein Geschlecht im vollen Pelz, das täglich gewaschen wird, ist allemal hygienischer als ein rasiertes, das nur selten mit Wasser in Berührung kommt. Warum die Anhänger der Depilation auch heute noch oft die Sauberkeit als Begründung anführen, ist vielleicht weniger der Grund unbehaart auch wirklich sauberer zu sein, sondern eher sich so zu fühlen. Meistens aber lässt das herrschende Schönheitsideal, ja sogar Modetrends, die Frauen zum Rasierer greifen. Die meisten Leute finden heute ein sauber getrimmtes Bärchen oder sogar den totalen Kahlschlag schöner, als den wild wuchernden Busch. Dazu kommen noch ganz praktische Gründe: Als Mitte des letzten Jahrhunderts, mit der Einführung des Bikinis, die Badekleidung für Frauen immer weniger verhüllte, standen etwas stärker behaarte Frauen vor dem Problem, dass Teile ihres Schamhaares seitlich aus dem Bikinihöschen oder dem Badeanzug hervorlugten.Mal davon abgesehen, dass so etwas nicht gerade gut aussieht, war es doch auch recht peinlich. Schließlich gehört das Schamhaar zu den Körperregionen, die eine Frau nicht so ohne weiteres, und seien es auch nur Teile davon, in der Öffentlichkeit zeigt (es sei denn, es handelt sich um eine Nudistin, aber dann trägt sie sowieso keinen Bikini ;-) In den USA ist deshalb der „Bikinicut“, neben der Depilation der Beine und der Achselhöhlen, schon länger Standart. Trifft man an einem amerikanischen Badestrand dennoch einmal auf eine Frau mit behaarten Achseln, so kann man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um eine europäische Touristin handelt.

Dieser kleine Exkurs in die Vergangenheit zeigt, dass die Hauptgründe, warum sich Frauen ihre Schamhaare entfernten, die Hygiene und die Ästhetik waren. Mit unseren bestens ausgestatteten Badezimmern ist Hygiene nicht mehr als Grund für eine Entfernung der Schambehaarung anzuführen. Es entspricht einfach dem herrschenden Schönheitsideal. Die meisten Leute finden heute sauber getrimmtes Schamhaar oder sogar den totalen Kahlschlag schöner und erotischer als den wild wuchernden Busch. Und damit der Fun-Factor (schließlich handelt es sich doch um eine sehr erotische Behandlung) dabei nicht zu kurz kommt, überlässt man die Entfernung oder Kürzung der Schamhaare am besten dem/der Partner/in.

Dazu kommen noch ganz praktische Gründe: Als Mitte des letzten Jahrhunderts, mit der Einführung des Bikinis, die Badekleidung für Frauen immer weniger verhüllte, standen etwas stärker behaarte Frauen vor dem Problem, dass Teile ihres Schamhaares seitlich aus dem Bikinihöschen oder dem Badeanzug hervorlugten.Mal davon abgesehen, dass so etwas nicht gerade gut aussieht, war es doch auch recht peinlich. Schließlich gehört das Schamhaar zu den Körperregionen, die eine Frau nicht so ohne weiteres, und seien es auch nur Teile davon, in der Öffentlichkeit zeigt (es sei denn, es handelt sich um eine Nudistin, aber dann trägt sie sowieso keinen Bikini ;-) In den USA ist deshalb der „Bikinicut“, neben der Depilation der Beine und der Achselhöhlen, schon länger Standart. Trifft ------------------------- Gerade die Schambehaarung weckte immer wieder das Interesse der Menschen, umgibt sie doch die Geschlechtsteile bei Mann und Frau und markiert in der Pubertät durch ihr Wachstum den Eintritt ins Erwachsenenalter. So wundert es eigentlich nicht, dass schon in den frühen Kulturen die ganz- oder teilweise Entfernung der Schamhaare ein Teil der Körperkultur war.


Sappho von Lesbos
Mittelalterliches Gesellschaftsbad Miniatur aus der Handschrift von Valerius Maximus, Anfang 15. Jahrhundert (Krízek, S. 86)

Liebespaar










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